Das Pfahlbaumuseum von Fiavé
Die Pfahlbauten von Fiavé sind ein Bezugspunkt von außerordentlicher Bedeutung für die Geschichte der ältesten europäischen Bauerngemeinden
Fiavé, das mit dem Pfahlbautenmuseum und dem international bekannten archäologischen Gebiet, das zu den „prähistorischen Pfahlbaustätten der Alpen“ und zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, bildet einen Bezugspunkt von außerordentlicher Bedeutung für die Geschichte der ältesten, europäischen, landwirtschaftlichen Gemeinschaften
Das Museum erzählt die Geschichte der verschiedenen Pfahlbausiedlungen entlang der Ufer des Carera-Sees, einem Becken glazialen Ursprungs, zwischen dem späten Neolithikum und der Bronzezeit. Die Ausgrabungen haben Reste von Hütten ans Licht gebracht, die am Seeufer errichtet wurden (3800 – 3600 v. Chr.), aber auch nach dem klassischen Vorbild der Stelzen hoch über dem Wasser (ca. 1800 – 1500 v. Chr.). Eine Weiterentwicklung dieser Typologie sind die Hütten auf Pfählen, die an einer komplexen Gitterstruktur verankert sind und sich entlang des Ufers und auf dem Grund des Sees befinden (1500 - 1300 v. Chr.). In den letzten Jahrhunderten des zweiten Jahrtausends v. Chr. verlagert sich das bewohnte Gebiet in das nahe gelegene Dos Gustinaci, wo Häuser mit Steinfundamenten gefunden wurden.
Der außergewöhnliche Erhaltungszustand nicht nur der Pfähle, sondern auch vieler anderer organischer Materialien macht diese Stelzen besonders faszinierend und ermöglicht es uns, Aspekte des Lebens prähistorischer Gemeinschaften zu durchdringen, welche der archäologischen Forschung im Allgemeinen unbekannt sind.
Das Museum stellt eine Auswahl der außergewöhnlichen Objekte aus, welche die Archäologen bei Forschungsarbeiten gefunden haben und durch ihre Modernität zum Staunen bringen. Tausende von Materialien fielen versehentlich ins Wasser oder wurden zum Zeitpunkt der Stelzen geworfen, wertvolle Beweise für beträchtliches technisches und bautechnisches Wissen und handwerkliches Können. Es handelt sich um Keramikvasen, sowie Schmuck aus Bronze und – damals sehr selten – aus baltischem Bernstein und Gold. Eine in Europa einzigartige Sammlung besteht aus etwa dreihundert Beispielen von Holzobjekten: Geschirr und Küchenutensilien, wie Tassen, Kellen, Tabletts, Arbeitsgeräte wie Eimer, Keulen, Sicheln, Bohrer, Axtstiele sowie ein Bogen und einige Pfeile . Die besonderen Umweltbedingungen der Seeablagerungen haben sogar Lebensmittel wie Ähren, Kornelbäume, Haselnüsse, Äpfel, Birnen zurückgebracht.
Eines der Stockwerke im Museum ist ausschließlich der Rekonstruktion des täglichen Lebens in einer Pfahlbausiedlung vor 3500 Jahren gewidmet. Hier lässt sich der Alltag der damaligen Bewohner nachvollziehen. Neben einem großen Modell der Siedlung „Fiavé 6“ stehen die Wohn- und Arbeitsräume der Hütten, die Kleidung, Techniken der Metallverarbeitung, die Jagdmethoden und die Arbeit auf den Äckern und Weiden im Mittelpunkt. Alle Themen werden den Besuchern mit Hilfe von Nachbildungen, Multimediastationen und szenischen Darstellungen vermittelt.
Eine weitere Abteilung, kuratiert vom Dienst für Naturschutz und Umweltverbesserung der Autonomen Provinz Trient, ist dem Naturschutzgebietes der Provinz Fiavé-Carera gewidmet. Dieses geschützte Gebiet ist in der Tat eines der größten Torfmoore des Trentino, reich an Vegetation, ein Brutgebiet für viele Reptilien- und Amphibienarten sowie ein Haltepunkt für Zugvögel.
Im Naturschutzgebiet befindet sich das archäologische Gebiet, in welchem die Überreste der Pfähle, welche die prähistorischen Hütten stützten, noch sichtbar sind. Nicht weit entfernt bietet der Archäologische Park Archeo Natura eine faszinierende Zeitreise in die Atmosphäre des bronzezeitlichen Pfahlbaudorfes, das anhand von Ausgrabungsdaten wiederaufgebaut wurde, die Archäologen bei Untersuchungen im Hochmoor gewonnen haben.
WIE SIE UNS ERREICHEN: Der Archäologische Naturpark und das archäologische Gebiet sind vom Museum leicht zu erreichen: zu Fuß in etwa 30 Minuten über einen bequemen Weg, der wenige hundert Meter vom Museum entfernt an der Via 3 Novembre beginnt, oder mit dem Auto entlang der Provinzstraße 421, den Schildern nach Passo del Ballino - Riva del Garda folgen, mit Parkplatz bei Dos Gustinaci.
Parken: Das Parken im Garten des Palafitte-Museums und am Eingang des Parco Archeo Natura ist nur bei eingeschränkter körperlicher Mobilität gestattet, indem das Personal an der Kasse telefonisch benachrichtigt wird (Park: 331 1739336 - Museum: 0465 735019). Der Parkplatz des Parco Archeo Natura befindet sich bei Dos Gustinaci.
Siehe unter dem Link das archäologische Gebiet der Pfahlnauten von Fiavé
Siehe unter dem Link den Archäologischen Park Archeo Natura
_______________________________________________________________________________________________
Wiie man das archäologische Gebiet und den Archäologischen Naturpark erreicht:
_______________________________________________________________________________________________
Während des Schuljahres bietet der Park versschiedene Bildungsaktivitäten und Kurse für Schulen an.
Siehe die Bildungskurse und Workshops für Schulen In der Schule mit der Archäologie
_______________________________________________________________________________________________
Sommer auf Stelzen: Von Juni bis September bieten der Archäologische Naturpark und das Pfahlbautenmuseum einen Rückblick auf Initiativen, die darauf abzielen, dass die Öffentlichkeit jeden Alters zusammen mit den Museumspädagogen des Bildungsdienstes des Landesamtes für Archäologie die faszinierende Welt der Stelzen entdeckt.
Laden Sie das Programm herunter:
_______________________________________________________________________________________________
Siehe auche
Entdecke, erkunde, lerne #ilmuseoacasatua
Wir laden alle ein, eine virtuelle Zeitreise in die Vergangenheit zu unternehmen, um mehr über die antike Geschichte des Trentino zu erfahren und mit uns Schritt für Schritt den Ausstellungsrundgang zu entdecken.
_______________________________________________________________________________________________
Bleibe mit uns in Kontakt
Facebook: Soprintendenza per i beni culturali Trento
Instagram: @soprintendenza_beni_culturali
Von Juni bis September bieten das Pfahlbautenmuseum und der Archäologische Park Archeo Natura einen Sommer auf Stelzen an, eine Reihe von Events, welche darauf abzielen, dass die Öffentlichkeit jeden Alters zusammen mit den Museumspädagogen des Bildungsdienstes des Landesamtes für Archäologie die faszinierende Welt der Stelzen entdecken kann
Das Programm:
2021 - 10 Jahre UNESCO Welterbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“
2021 feiert das UNESCO Welterbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ sein zehnjähriges Bestehen. Die serielle und transnationale Welterbestätte wurde offiziell am 27.06.2011 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen: 111 Fundstellen in der Schweiz, Italien, Deutschland, Frankreich, Österreich und Slowenien
Entdecke die Pfahlbauten der Alpen, ein UNESCO Welterbe und die Initiativen zum Jubiläum:
Prähistorische Pfahlnauten in den Alpen
Hier die zweite Ausgabe des Magazins Palafittes News, das von der Internationalen Koordinationsgruppe (ICG) der im UNESCO-Welterbe eingetragenen transnationalen seriellen Stätte herausgegeben wird, um die neuesten Nachrichten zu Forschungsprojekten, zum Schutz und zur Verbesserung prähistorischer Pfahlbauten in den Alpen zu entdecken: Palafittes News
Das Museum beteiligt sich an folgenden Initiativen
- Das Museum hat das Zeichen Family in Trentino Family in Trentino bekommen
- Das Museum nimmt an das Distretto Famiglia Giudicare Esteriori - Terme di Comano teil
Hinweise zur Barrierefreiheit
DIE BESICHTIGUNG FÜR PERSONEN MIT BEHINDERUNGEN + BEGLEITER IST KOSTENLOS
(Es ist nicht erforderlich am Eingang Unterlagen der Pathologie vorzulegen)