Rätisches Museum

Sanzeno

Zentrum für Archäologie und antike Geschichte des Nonstals 

Das Rätische Museum liegt im Ortsteil Casalini, in einem Gebiet, das für die Geschichte der Archäologie im Val di Non große Bedeutung hat. Hier wurden in den Zwanziger und in den Fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts die ersten wichtigen Ausgrabungen durchgeführt, die Sanzeno und das Val di Non für die internationale Wissenschaft bekannt machten. In dem eindeutig vom Dekonstruktivismus beeinflussten Gebäude des Trentiner Architekten Sergio Giovanazzi ist die Dauerausstellung mit den reichhaltigen lokalen archäologischen Funden zu sehen.

Darüber hinaus gibt es Räumlichkeiten für Videovorführungen, Meetings und Konferenzen, für temporäre Ausstellung und didaktische Tätigkeiten, eine Außenstelle der archäologischen Fachbibliothek “Pia Laviosa Zambotti” aus Trient sowie ein großes Außengelände für die experimentelle Archäologie.

Im Innenbereich kann außerdem die Ausstellung “Sanzeno Antica” besichtigt werden, die die Geschichte der archäologischen Untersuchungen vom 19. Jahrhundert bis in unsere Tage erläutert. Das Museum liegt am Beginn des Naturwanderweges, der in die beeindruckende Klamm mit der Wallfahrtsstätte des Hl. Romedius führt.

Der Rundgang durch die Ausstellung ist chronologisch und thematisch gegliedert und begleitet den Besucher auf einer imaginären Zeitreise von der Vorgeschichte bis ins Frühmittelalter.

Technologische und multimediale Instrumente vermitteln Zeugnisse von Jägern und Sammlern der Altsteinzeit, von den ersten Bauern der Jungsteinzeit, von der Metallverarbeitung der Kupferzeit und den Kultstätten der Bronzezeit. Großes Gewicht in der Ausstellung haben die Räter, ein Volk, das aus den römischen Quellen bekannt ist. Gezeigt werden Beispiele ihrer materiellen Kultur: wunderschöne handwerkliche Arbeiten, Kultgegenstände, Arbeitsgeräte, einfache Gegenstände des Alltagslebens.

Die verschiedenen Etappen der Romanisierung des Tales sind durch Statuen belegt, durch reiche Grabbeigaben, Inschriften und Zeichen neuer, aus dem Orient stammender Kultformen. Der tragische Tod der Heiligen Märtyrer aus Anaunia nahm schließlich die endgültige Behauptung des Christentums vorweg.

Die ansprechende und mitreißende Gestaltung der Ausstellung durch den Turiner Architekten Maurizio Buffa, die Fundstücke aus jahrzehntelangen Grabungen oder auch die zufälligen Funde von Privatleuten, die Licht- und Klangeffekte lassen den Besuch zu einem echten Erlebnis werden, zu einer Entdeckungsreise zu unseren Ursprüngen in der Vergangenheit.

Das Rätische Museum präsentiert sich somit als aktiver Pol für die kulturelle Kommunikation, ein wertvolles Instrument zur Inwertsetzung der lokalen Geschichte des Altertums, ein Treffpunkt für die Menschen, ein wichtiges Element des kulturellen und touristischen Angebots des Val di Non.

Quelle: 

PROVINCIA AUTONOMA DI TRENTO / Soprintendenza per i beni culturali - Ufficio beni archeologici


 


Besichtbar: Ja | Zugänglich für Personen mit Behinderungen

Von Ufficio beni archeologici