Pejo 1914 - 1918. Der Krieg vor der Haustür

Die Exponate stammen aus den Bergen der Ortler-Cevedale Gruppe und wurden vom Museumspersonal selbst dort geborgen oder von Privatpersonen zur Verfügung gestellt. Das Museum arbeitet bei der Restaurierung von einigen Kriegsstätten, die nach dem Rückzug der Gletscher vom Eis freigegeben wurden, mit dem Amt für Denkmalschutz der Provinz Trient zusammen.
Eröffnet wurde das Museum in Pejo 2003. Anhand der Exponate kann man sich ein Bild davon machen, welchen Erfahrungen die Soldaten an der Front ausgesetzt waren, dabei wird auch ein bedeutender Teil der Geschichte der Gemeinde Pejo rekonstruiert. In den Vitrinen sind viele Objekte ausgestellt, die mit dem „Weißen Krieg“ in Verbindung stehen, der auf den Bergen rund um das Val di Sole ausgetragen wurde, auf denen die österr.-ungar. und italienischen Truppen, um den Besitz von Gipfeln und Gletschern unter extremen Bedingungen und in bis dahin unvorstellbaren Höhen kämpften.
Die Ausstellung umfasst Waffen, Uniformen, Transportmittel und Dinge des alltäglichen Lebens, wie Küchenutensilien oder Sanitätsgegenstände. Zu sehen sind aber auch Dinge aus dem persönlichen Besitz der Soldaten,Gegenstände religiöser Natur, Erkennungsmarken und Abzeichen. An einer Feldküche wird deutlich gemacht, mit welchen Problemen man bei der Versorgung mit Proviant und Nachschub an der Front zu kämpfen hatte. Der Transportbehälter einer Materialseilbahn, der auf der Punta Linke gefunden wurde, ist ein Beispiel dafür welche Transportmittel bei der Kriegsführung im Gebirge eingesetzt wurden. Anhand einer rekonstruierten Baracke eines Hilfsplatzes wird die medizinisch-sanitäre Versorgung illustriert; ein Tabernakel, der im Schützengraben benutzt wurde und ein Feldaltar sind Zeugnisse des religiösen Lebens der Soldaten.
Seit 2009 wird in Zusammenarbeit mit dem Amt für Archäologiegüter der Provinz Trient die ehemalige österr.-ungar. Stellung auf der Punta Linke restauriert. In der Nähe vom Rifugio Vioz auf 3643 m Höhe gelegen, ist diese Stellung eine der höchsten der gesamten Front, die in ihrem Originalzustand restauriert wurde und seit dem Sommer 2014 besichtigt werden kann.
Nur wenige Minuten vom Museum entfernt liegt der Friedhof San Rocco. Während des Krieges ein Soldatenfriedhof, liegen dort heute die sterblichen Überreste von einigen gefallenen Soldaten der k.u.k. Armee , die vor kurzem im Eis des Piz Giumella und der Presanella gefunden wurden. Anfang September findet hier jedes Jahr eine Gedenkfeier für alle Gefallenen statt.

Quelle: www.trentinograndeguerra.it