Schloss Buonconsiglio
Trient
Sitz der Fürstbischöfe seit 1255, ist das Schloss Buonconsiglio das wichtigste historische und künstlerische Denkmal der Region. Die mittelalterliche Burg Castelvecchio, mit seiner raffinierten Loge, wurde im sechzehnten Jahrhundert mit dem Großen Palast, einer der prächtigen Renaissance-Residenzen in Italien, erweitert.
Das Castello del Buonconsiglio, ein Ensemble aus mehreren Bauwerken, die sich an die Stadtmauer aus dem XIII. Jahrhundert anschmiegen, war ab der zweiten Hälfte des XIII. Jahrhunderts bis zum Einzug des napoleonischen Heers in Trient im Jahre 1796 die Residenz der Fürstbischöfe von Trient. Der älteste Kern, das Castelvecchio, errichtet auf einem Felsrücken rund um den zylindrischen Bergfried – genannt Augustusturm (Torre d’Augusto) – geht auf die erste Hälfte des XIII. Jahrhunderts zurück.
Das Gebäude wurde auf Wunsch von Bischof Georg von Liechtenstein (1390-1419) umgebaut, der das ursprüngliche strenge Aussehen in das einer Residenz verwandelte.
Er stellte eine Verbindung zwischen dem Schloss und dem Adlerturm (Torre dell’Aquila) her, der an der östlichen Stadtmauer liegt, und dessen Inneres er mit einem Fresko des berühmten Kalenderzyklus (Jahreszyklus) schmücken ließ, ein Meisterwerk der internationalen Gotik.
Das jetzige Aussehen Castelvecchios verdankt sich den von Fürstbischof Johannes Hinderbach (1465-1486) in Auftrag gegebenen Umbauten. Er ließ den Innenhof von venezianischen Handwerkern mit übereinander angeordneten Arkaden und die große Fassade mit Mehrbogenfenstern in gotisch-venezianischem Stil gestalten.
Bernardo Cles , Fürstbischof von 1514 bis 1539, errichtete neben dem antiken Kerngebäude den Magno Palazzo, eine majestätische, von den Kanons der Renaissance inspirierte Residenz, und ließ eine neue Mauer in Richtung Stadt errichten.
Die architektonische Struktur des Schlosses blieb also bis zum späten XVII. Jahrhundert unverändert, als Fürstbischof Francesco Alberti Poja (1677-1689) einen neuen Flügel anbauen ließ, die Giunta Albertiana, durch die nun die beiden Baukörper des Magno Palazzo und des Castelvecchio miteinander verbunden wurden.
Nach dem Ende der zeitweiligen Herrschaft der Bischöfe und der Säkularisierung des Fürstentums Trient im Jahre 1803, erlitt das Schloss, das im XIX. Jahrhundert als Kaserne genutzt wurde, eine Periode des Niedergangs.
Am Ende des Ersten Weltkriegs wurde es zum Eigentum des italienischen Staates und 1924, unter dem Landeskonservator Giuseppe Gerola, der die Leitung der Restaurierung innehatte, zum Sitz des Nationalmuseums.1973, mit Übertragung der Zuständigkeit in Sachen Kultur- und Denkmalschutz vom Staat auf die autonome Provinz Trient, wurde Buonconsiglio zum “Museo Provinciale d’Arte” (Landeskunstmuseum); seit 1992 trägt es den Namen Castello del Buonconsiglio.
Denkmäler und Sammlungen der Provinz, denen auch Schloss Beseno, im Etschtal zwischen Trient und Rovereto gelegen sowie Schloss Stenico im Tal der Giudicarie Esteriori und Schloss Thun im Nonstal angegliedert sind.
Quelle www.buonconsiglio.it