Depero für das Trentino

Kurator Federico Zanoner 

Als unermüdlicher Künstler, aber auch als unermüdlicher Wanderer, wie er sich selbst in seinem Selbstporträt Diabolicus in den Bergen darstellt, hat Fortunato Depero sein ganzes Leben lang Wege zurückgelegt und Städte, Täler und Berge erkundet, wobei er das Trentino aus einem vielseitigen und aufmerksamen Blickwinkel dokumentierte und erlebte: vom Vallagarina bis zum Vallarsa und den Cimbri-Hochebenen, vom Garda bis zum Valle dei Laghi, bis hin zum heimatlichen Val di Non, wo er den Monte Altissimo, den Monte Pasubio und den Brenta-Gipfel bestieg.

Diese Erfahrungen, die durch Fotografien und Schriften, und sogar in einem Unterschriftenbuch der Altissimo-Schutzhütte der Società Alpinisti Tridentini von 1914, bezeugt werden, führen zur Entstehung bekannter Werke wie die Wandteppiche Serrada [Serrada], Lizzana [Lizzana]und Ritmi alpestri [Alpine Rhythmen] aus den frühen 1920er-Jahren, aber auch weniger bekannter Gemälde und Zeichnungen oder Arbeiten in verschiedenen Techniken, darunter das buchsbaumförmige Castello di Sabbionara [Die Burg von Sabbionara] aus dem Jahr 1939.

Depero hat auch einige Werbearbeiten ausgeführt, mit denen er zum Förderer der Schönheiten und Sehenswürdigkeiten der Region wurde. Davon zeugt seine Beziehung zur Fotografie von Enrico Pedrotti, insbesondere durch die heiteren und fröhlichen Bergvisionen, die in der Zeitschrift Enrosadira am Vorabend des Zweiten Weltkriegs veröffentlicht wurden, als Depero in Serrada Zuflucht suchte, und durch die Gestaltung echter Touristenschilder in den 1950er-Jahren.

Die ungebrochene Faszination des Künstlers für natürliche, landschaftliche und ländliche Themen spiegelt sich in einer Produktion wider, die bisher im Schatten der typisch futuristischen, vom künstlichen, mechanischen und industriellen Universum inspirierten Arbeiten stand.

Die Ausstellung, die an die Erfahrung der mit dem Liceo Depero realisierten Itinerari deperiani anknüpft, wertet Werke und Dokumente aus dem Nachlass des Künstlers im Dialog mit einigen Leihgaben auf, die hier zum ersten Mal ausgestellt werden. Die Ausstellung wird durch den Film Depero cammina [Depero wandert] von Chiara Orempuller ergänzt, der zu diesem Anlass präsentiert wird.

Quelle: https://www.mart.tn.it