Der eingebildete Kranke

von Molière
mit Emilio Solfrizzi, Lisa Galantini, Antonella Piccolo, Sergio Sasile, Viviana Altieri, Cristiano Dessì, Pietro Casella, Cecilia d’Amico und Rosario Coppolino
Anpassung und Regie Guglielmo Ferro

Theater als Fiktion, als Instrument zur Verschleierung der Realität, geht Hand in Hand mit Argantes Idee, Krankheit zu nutzen, um „den Pfeilen des grausamen Glücks“ nicht ins Auge zu sehen.

Der Eingebildete Kranke hat mehr Angst vor dem Leben als vor dem Sterben, und seine Zufluchtnahme in die Krankheit ist eine Flucht vor den Problemen, vor den Prüfungen, die das Leben vor einen stellt.

Die Tradition, die es vielleicht erzwingt, hat die Krankheit mit dem Alter vereint und folglich die Rolle des Patienten mit einem älteren Schauspieler identifiziert, aber Molière schreibt es für sich selbst und daher für einen Mann um die 50, aus genau diesen Gründen ein großer Schauspieler im Alter von Emilio Solfrizzi wird in der Lage sein, einen sehr wichtigen und manchmal vergessenen Aspekt des Textes wiederherzustellen.

Leugnung der eigenen Existenz. Die Komödie, in die Molières Meisterwerk eingetaucht ist, wird somit durch die Explosion des Lebens verstärkt, die Argante umgibt, und seine ständige Flucht durch Heilmittel und Behandlungen von unwahrscheinlichen Ärzten schafft urkomische Situationen.

Eine Komödie, die sich dem Theater des Absurden nähert: Wie alle Giganten antizipiert Moliere mit genialer Intuition dramaturgische Modalitäten, die erst in den 1900er Jahren das Licht der Welt erblicken werden.

Es wird viel gelacht, aber wie immer lacht der Mann über das Drama der anderen. 

Guglielmo Ferro