Die verschwundene Armee
Ausstellung von Uniformen
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Das Ende des Ersten Weltkrieges besiegelte ebenso das Ende des Kaiserreichs Österreich-Ungarn, damit hörte auch die kaiserliche Armee zu Bestehen auf
Vor hundert Jahren verschwand so eine Jahrhunderte alte militärische Institution, Stolz und Ruhm des Hauses Habsburg für die gezeigte Treue und Disziplin
Die Zurschaustellung einiger Uniformen dieser Armee könnte Gedanken aufkommen lassen, dass sich dahinter nostalgische Absichten, Zugehörigkeitsgefühle, Sympathien oder Wehmut verbergen
Fernab dieser Gedanken möchte die Ausstellung, ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, aber fachgerecht nach Kriterien der Uniformenkunde (dank der skrupellosen Arbeit bei den angestellten Nachforschungen und der Sammelleidenschaft des Besitzers Dr. Mario Zanella) sich zwei einfache Ziele setzen
Das erste Ziel ist rein dokumentarischer Art, d.h. es soll gezeigt werden, wie die österreichisch-ungarischen Soldaten, die während des Ersten Weltkrieges auch auf den Bergen der Tonalefront das Kaiserreich verteidigten, gekleidet waren
Das zweite Ziel ist vielleicht etwas abstrakter, aber nicht weniger interessant: es scheint banal zu sein, aber für den Laien wird der Erste Weltkrieg aufgrund der zahlreichen Fotografien und zeitgenössischer Filmaufnahmen als ein farbloser Konflikt in schwarz und weiß wahrgenommen. Dem ist natürlich nicht so
Dieses Detail ist dem Kurator der ausgezeichnet gestalteten Ausstellung nicht entgangen
Der Ausstellungsverlauf bietet deshalb die Möglichkeit auch sensoriell, farblich und evokativ einen historischen Moment nachzuempfinden, als die österreichisch-ungarische Armee wenige Tage nach dem 4. November 1918 sich auflöste und zu einer verschwundenen Armee wurde
Quelle: www.trentinograndeguerra.it