Esodi (Abwanderungen)

Einweihung am Samstag, den 3. September um 18.30 Uhr mit dem Beitrag vonGianni Cudin.

Der Spiegel der nackte Wahrheit

Der Nobelpreis für den Frieden Adolfo Pérez Esquivel hat klare Wort: Tausende von Menschen welche vor dem Krieg, Hunger und Elend fliehen,   gnadenlos von Bomben und Angriffen gequält, sie fahren auf grosse Kahnen den  Mittelmeer entlang  ohne Ziel und ohne bestimmte  Horizonte. Es sind Menschen, welche von Angst und Not  getrieben sind. Sie   unternehmen  eine Reise voller  Gefahr und mit einem ungewissen Schicksal. Ihr Kompass zeigt nur das Ziel der menschlichen Tragödie und den Schmerz für unerreichbare Horizonte.

Die Ausstellung "Abwanderungen" will in diesem tragischen historischen Labyrinth direkt mit der Kunst eintreten. Es handelt sich um die dritte Auflage, die erste fand im Jahr 2014 in Marghera statt, die zweite in Istrien im Jahre 2015 im   ethnographischem Museum von Pazin und jetzt hier in Villa Lagarina, in den Sälen des Libera Palastes.

Die fünf Künstler sind die Maler Guido Baldessari, Cesco Magnolato, Otello Mamprin, Gianfranco Quaresimin und der Bildhauer  Marino Jugovac, welche es versuchen durch ihre Werke uns ins Herz der Dinge durch verschiedene Wege und verschiedene Visionen zu bringen und welche die   Kraft und den Willen haben, die nationalen Zäune zu verlassen, die sich gerade mit Gewalt  wieder schließen um Europa zu den Gründen seiner Identität zurück zu rufen.

Die Ausstellung "Abwanderungen"  ist keine Kollektivausstellung und will es auch nicht  sein, wenn überhaupt kann man sie an einen gemeinsamen Schrei von verschiedenen Stimmen und  Töne vergleichen, stark und hart in die Luft unserer Zeit, so heftig und voller Angst. Die Kunst als Zeugnis und Spiegel der Wahrheit, der nackten Wahrheit.