Geführte Besichtigung der Ausstellung "Mein süßes Land, wo bist du? - Mon doux pays, où êtes-vous?“
Im Trientiner Diözesanmuseum wurde die Ausstellung mit dem Grafikzyklus Miserere von Georges Rouault eingeweiht.
Die Ausstellung „Mein süßes Land, wo bist du? - Mon doux pays, où êtes-vous? Verlorene Identitäten von Rouault bis zur zeitgenössischen Malerei", kann man im Trientiner Diözesanmuseum bis zum 29. Februar 2016 besichtigen.
Sie wurde zur Gelegenheit der Hundertjahrfeier des ersten Weltkrieges organisiert, ist in den Sälen des Erdgeschosses eingerichtet und stellt zum ersten Mal in Trient das berühmte Werk Miserere von Georges Rouault (Paris, 1871-1958) vor.
Dieser Zyklus besteht aus 58 Gravierungen und wurde in den Jahren des Ersten Weltkrieges kreirt. Nur später, zwischen den Jahren 1922 und 1927, wurde die Arbeit wieder aufgenommen und erst im 1948 veröffentlicht. Die Kritik hatte das Werk gut aufgenommen und hielt es als einen der schönsten und wesentlichen Beweise des französischen Künstlers, welcher als der größte Maler religiöser Motive des zwanzigsten Jahrhunderts galt.
Der Zyklus konzentriert sich auf den unterworfenen, beleidigten und diskriminierten Menschen. Rouault verurteilt Elend, Leid und Krieg, welche die Menschheit in aller Zerbrechlichkeit und Hilflosigkeit vorstellen. Aber er identifiziert im Gefühl des Mitleides und der Gnade durch den gekreuzigten, erlösten und erlösenden Christus den Ausweg der Leiden der Menschen. Der Zyklus besteht auch aus Fotos des Ersten Weltkriegesende, um die Schäden an Kultstätten unserer Region zu dokumentieren. Die Fotos erzählen zur gleichen Zeit die große Verwüstung der genannten Gebiete, welche durch den Krieg tief zerstört wurden. Dieselben in jene viele Einwohner in den Tälern des Trentinos zurückkehrten und welche im Mai 1915, nach dem Ausbruch des Krieges, flüchten mussten.