Geführte Besichtiung der Ausstellung "Extinctions"
Erzählungen von Katastrophen und anderen Chancen

Das Konzept des Aussterben begleitet seit jeher die Geschichte des Lebens. Manchmal stimmte das Verschwinden von Arten mit jenen Momenten, die wir Massensterben nennen, überein und brachten Unberechenbarkeit in die Evolutionsgeschichte. Welche Hinweise geben uns diese Phänomene in Hinblick auf die Krise – in der Umwelt und sozialen Gesellschaft – die wir gerade durchleben? Und welche Rolle hat und sollte der Mensch in diesem Szenario einnehmen?
Am 16. Juli 2016 eröffnet im MUSE – Museum für Wissenschaft in Trient die Ausstellung „Estinzioni. Storie di catastrofi e altre opportunità“ (Extinctions. Erzählungen von Katastrophen und anderen Chancen), entstanden dank eines Forschungs- und Wissenschaftsvermittlungsprojektes, welches vom MIUR unterstützt wurde. „Estinzioni“ vereint Beiträge aus den Bereichen Paläontologie, Biologie und den Sozialwissenschaften, um über die verheerenden Auswirkungen der ökosystemischen Krisen zu erzählen, aber auch um über die unerwarteten Möglichkeiten, die sich in den Momenten größter Instabilität ergeben, zu reflektieren.
Mit „Estinzioni“ gibt das MUSE den Anstoß für ein ehrgeiziges Projekt, welches Forschungen und Überlegungen zum sechsten Massensterben – jene ökosystemische Krise welche wir gerade erleben – mit den fünf großen paläontologischen Massenaussterben der letzten 500 Millionen Jahre vereinen möchte. Für dieses Projekt wurden bedeutende originale Fundstücke von ausgestorbenen Wirbeltieren aus den Sammlungen italienischer Museen (Turin, Rom, Florenz, Ferrara, Treviso, Voghera, Padua, Trient) zusammengetragen: vom Skelett eines Sauropoden-Dinosauriers (der einzige seiner Art, der in einem italienischen Museum ausgestellt ist), welcher die Besucher im Eingangsbereich des MUSE willkommen heißen wird, bis zum berühmten Schädel des Homo neanderthalensis “Guattari I”, der besterhaltene in ganz Italien.
Diese Fundstücke und ihre Geschichten werden es Besuchern ermöglichen das Schicksal einiger charismatischer sowie einiger weniger bekannten, aber nicht weniger interessanten, verschwundenen Arten kennenzulernen.
Die Ausstellung wird durch raffinierte Multimedia-Installationen, Videos und Animationen, Interviews und interaktive Bereiche ergänzt. Unter den bisher unveröffentlichten Dokumenten finden sich auch Filmaufnahmen, wie z.B. jene von Severn Cullis-Suzuki, das Mädchen – heute eine engagierte Umweltschützerin – welche im Jahre 1992 die Welt mit ihrer Rede bei der UNO zum Schutz der Zukunft unseres Planeten „zum Schweigen gebracht“ hat.
All diese Ausstellungsstücke bilden den roten Faden des Projektes welches, zum ersten Mal in Italien, Paläontologie und Soziologie, Biologie und Wirtschaft vereint, um eine klare Analyse der großen Krisen der Vergangenheit und der Gegenwart zu bieten.
Quelle: www.muse.it
4,00 Euro + Eintrittskarte in das Museum