Im Zeichen des sich aufbäumendes Pferdchens

Ausstellung
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Zum Gedenken an den 100. Jahrestag des Beginn des Ersten Weltkriegs veranstalten das Luftfahrtmuseum Gianni Caproni und das Museum „Francesco Baracca“ in Lugo di Romagna (Provinz Ravenna) eine Ausstellung in Trient über den großen italienischen Jagdflieger während des Ersten Weltkriegs und zur Geschichte des cavallino rampante (sich aufbäumendes Pferdchen), das vor kurzem als das bekannteste italienische Symbol in der Welt anerkannt wurde.

Das cavallino rampante – silberfarben auf rotem Grund, nach links gewandt und mit dem Schwanz nach unten – war das Wappen des Kavallerieregiments Piemonte Reale Cavalleria, einer der renommiertesten Abteilungen des italienischen Heeres, bei der Francesco Baracca zu Beginn des 20. Jahrhunderts diente. Wenige Jahre später wurde der junge Reiter zum Flieger und es war seine Liebe zu den Pferden, die ihn veranlasste, dasselbe Wappen – wenn auch in verschiedenen Varianten – als Abzeichen für seine Flugzeuge zu verwenden. Anfang 1917 erschien das schwarze sich aufbäumende Pferd zum ersten Mal an einem Flugzeug des Flieger-Asses und in der Folge wurde es zu dem Zeichen, das auf den Rümpfen aller von ihm gesteuerten Flugzeuge prangte.

Am 19. Juni 1918 kam Francesco Baracca während eines Kampfeinsatzes über dem Montello ums Leben. Seitdem hielten die Eltern des Flieger-Asses die Erinnerung an ihn lebendig und auf eine Begegnung zwischen dem Vater Enrico und dem jungen Enzo Ferrari im Jahre 1923 folgte eine weitere, berühmtere mit Francescos Mutter, in deren Verlauf die Gräfin Paolina Biancoli dem Hersteller aus Modena das wertvolle Emblem mit den folgenden Worten schenkte:

„Ferrari, bringen Sie das sich aufbäumende Pferdchen meines Sohnes an ihren Automobilen an! Das wird Ihnen Glück bringen.“

„Ich habe die die Fotografie von Baracca mit der Widmung der Eltern, mit der sie mir das Emblem anvertrauen, immer noch. Das Pferdchen war schwarz und blieb schwarz; ich selbst habe nur den Hintergrund in Kanariengelb, der Farbe Modenas, hinzugefügt“, schrieb Enzo Ferrari am 3. Juli 1985 an den Historiker Giovanni Manzoni aus Lugo.

Das Cavallino rampante wurde in den 1920er Jahren erneut zum Wappen der 91. Staffel und erhielt seine endgültige Weihe als Abzeichen des 4. Geschwaders der Regia Aeronautica auf Geheiß von Amedeo d’Aosta, der der Befehlshaber des Geschwaders war. Das gleiche Wappen wurde zudem auf Anregung des damaligen Designers Fabio Taglioni, der aus Lugo di Romagna stammte, auch eine Zeit lang an Ducati-Motorrädern angebracht. Das cavallino rampante fliegt heute noch immer auf dem Seitenruder der italienischen Luftwaffe mit und fährt bekanntlich auch mit den Autos aus Maranello mit. Die Persönlichkeit Baraccas, nunmehr von jeglicher Rhetorik befreit – und weit davon entfernt, dem Vergessen anheim zu fallen –, wird endlich in einer Perspektive gezeigt, in der seine Professionalität, sein Engagement und die Werte, die seine Handlungen begleiteten, ihn uns noch näher bringen.

Wir erwarten Sie ab dem 25. Oktober 2014, um uns mit der Figur Francesco Baracca und der Geschichte des Cavallino Rampante eingehender zu befassen.

Quelle: www.museocaproni.it


Organisation: Museo Gianni Caproni Aeronautica, Scienza e Innovazione