Jérôme Bel - Isadora Duncan
Uraufführung

Mit der Choreographie, die für Elizabeth Schwartz entworfen wurde, setzt Jérime Bel sein mehrjähriges Projekt über Porträts berühmter Tänzer fort.
Die Protagonistin der neuen Aufführung ist die Amerikanerin Isadora Duncan, die Initiatorin des modernen Tanzes, an welchem das Museum Mart von Rovereto die große Ausstellung gewidmet hat, die am Sonntag den 1. März beenden wird
Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem internationalen Festival Oriente Occidente realisiert
Jérôme Bel (* 14. Oktober 1964 in Montpellier) ist ein französischer Choreograf und Tänzer. Er lebt in Paris und arbeitet als freischaffender Künstler weltweit. Seine Arbeiten sind regelmäßig im Programm bedeutender Festivals und Spielstätten in Europa zu sehen. Bel gilt als Vertreter des „Konzepttanzes“, der die Funktionsweisen der Bühnenkunst selbst zum Thema seiner Stücke macht. 2005 erhielt Bel den renommierten „Bessie Award“ für The show must go on (2001 in New York aufgeführt). 2008 wurde er von der Europäischen Kulturstiftung (ECF) zusammen mit dem thailändischen Tänzer Pichet Klunchun für das gemeinsame Stück Pichet Klunchun & myself (2005) mit dem niederländischen „Princess Margriet Award“ ausgezeichnet.
Künstlerischer Werdegang
Bel studierte in den Jahren 1984 und 1985 Tanz am Centre National de Danse Contemporaine in Angers, Frankreich. Für die folgenden sechs Jahre tanzte er bis 1991 für verschiedene Choreografen in Frankreich und Italien, u. a. in Stücken von Angelin Preljocaj, Régis Obadia, Daniel Larrieu und Caterina Sagna. 1992 assistierte er dem Regisseur und Choreograf Philippe Découflé für die Zeremonien der XVI. Olympischen Winterspiele von 1992 in Albertville.
Im Jahr 1994 entwickelte Bel sein erstes eigenes Stück Nom donné par l’auteur, eine Choreografie für zehn Gegenstände und zwei Performer. Darauf folgten Jérôme Bel (1995), Shirtology (1997) und The last performance (1998). 2001 entstand die preisgekrönte Arbeit The show must go on für 20 Performer, 19 Pop-Songs und einem DJ. 2004 erarbeitete Bel The show must go on 2.
Die Darbietung Véronique Doisneau setzte 2004 den Beginn einer Performance-Serie, in der Bel das Leben ausgesuchter Künstlerpersönlichkeiten performativ dokumentiert und deren Erfahrungen und Fähigkeiten hinterfragt. Ursprünglich war Bel eingeladen, ein Stück für das Ballettensemble der Pariser Oper zu kreieren. Schließlich folgte man aber seinem Wunsch, ein Solo für Véronique Doisneau zu erarbeiten, eine Tänzerin des Corps de ballet. Für gewöhnlich verschwindet das Individuum hier in einer gleichgeschalteten Masse, während die Aufmerksamkeit des Publikums auf die Solisten gerichtet ist. Im bewussten Gegensatz dazu porträtiert Bel die Tänzerin in einem 30-minütigen Solo, das ihren Namen trägt. Die 41-jährige steht zum Zeitpunkt der Stückentwicklung kurz vor dem Ruhestand. Weitere theatral inszenierte Biografien entstehen mit den Stücken Isabel Torres (2005), Pichet Klunchun and myself (2005), Lutz Förster (2009) und Cédric Andrieux (2009).
Ebenfalls 2009 erarbeitete Bel A spectator. In einem einstündigen Monolog, den er selbst aufführt, reflektiert er verschiedene Erfahrungen, die er selbst als „normaler Zuschauer“ gemacht hat. Im Jahr 2010 kreierte Bel gemeinsam mit der belgischen Choreografin Anne Teresa De Keersmaeker das Stück 3 Abschied zur Musik von Das Lied von der Erde – im Original von Gustav Mahler, hier in der Version von Arnold Schönberg und Rainer Riehn. 2012 folgt Bels Arbeit Disabled Theatre mit behinderten Schauspielern des Ensembles von Theater HORA, das – ähnlich seiner Serie dokumentarischer Solos – die Künstlerpersönlichkeiten selbst darstellt. In Deutschland feierte das Stück bei der Ruhrtriennale Premiere. Danach war es u. a. bei der dOCUMENTA (13) in Kassel sowie bei der Neueröffnung des Hebbel am Ufer zur Spielzeit 2012/13 in Berlin zu sehen.
Filmaufnahmen von Bels Stücken werden auf verschiedenen Kunstbiennalen, u. a. in Lyon, Porto Alegre und Tirana, sowie in Museen gezeigt, z. B. im Centre Georges Pompidou in Paris und Metz, in der Hayward Gallery und der Tate Gallery of Modern Art in London, sowie im Museum of Modern Art (MOMA) in New York.
Voller Preis 12,00 Euro
Reduzierter Preis 10,00
Redduzierter Preis für Jugendliche 8,00 Euro
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