Licht-Händler. Optiker und Fotografen aus dem Tesinotal zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert
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Wer hätte sich vorstellen können, dass beim Betreten des Saals des renommierten belgischen Fotografenverbands Ende des 19. Jahrhunderts drei Unternehmer aus dem Trentino, die Brüder Lumière – die berühmten Erfinder des Kinos – begegnen konnten? Sebastiano Gecele, unter den Gründern der Vereinigung selbst, Eugenio Tessaro und Dionisio Avanzo: Namen, die einen gemeinsamen Ursprung aus dem Tesinotal haben, dem Plateau, das als Geburtsort von Alcide De Gasperi und Generationen von Druckverkäufern bekannt ist, die mit ihrem Einfallsreichtum in der Lage waren, jede Ecke Europas und der Welt zu erreichen
Eine Geschichte innerhalb der Geschichte, welche durch die jüngsten Studien von Elda Fietta, Expertin für die Geschichte des Tesino, ans Licht gebracht wurde und dank der Ausstellung „Licht-Händler. Optiker und Fotografen aus dem Tesino zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert “, im Per Via Museum am kommenden Samstag, den 16. Juli um 16.30 Uhr erzählt werden kann
Eine künstlerische Präsentation, die in den Räumen der historischen Villa Daziaro in Pieve Tesino stattfinden wird, bei der sich die Erläuterungen der Kuratorin mit den Auftritten der Zirkuskünstler des Per Via Circus Festivals abwechseln werden. Die Veranstaltung wird das Tal die ganze Woche beleben. Nach der Präsentation können Sie das Per Via Museum erreichen, das sich nur wenige Minuten von der Villa entfernt befindet, und die Ausstellung kostenlos besichtigen
Durch eine sehr reiche Auswahl von über 100 Dokumenten und Fotografien und dank der Faszination antiker fotografischer Instrumente zur Augenuntersuchung, Barometern und extravaganten Vintage-Geräten begleitet uns die Ausstellung daher auf den Wegen der ersten Verkäufer von Druckgrafiken, aus dem Tesino, welche die Gelegenheiit schnüffelten für neue Geschäfte und begannen, sich dem Brillenhandel zu widmen: ein uraltes Produkt, das in der Moderne großen Erfolg und Verbreitung kennt.
In wenigen Jahren finden wir Familien aus dem Tesino, die in ganz Europa Optikgeschäfte eröffneten: von den Ländern des Zaren bis nach Belgien, wo sie sich bald der Fotografie mit hervorragenden Ergebnissen nähern werden.
Grosse Kenner der Welt der Linsen und des Lichts experimentieren viele Optiker mit dem Übergang zur Fotografie, der neuen Technik, die durch das Fixieren von Licht auf einer Platte die Beziehung des modernen Menschen zur Welt der Bilder revolutionieren wird.
Die Ausstellung lädt uns somit zu einer Reise durch technologische Innovationen ein, die zwei Jahrhunderte durchquert, um bis in die Gegenwart zu gelangen. Während die Druckverkäufer ihre Tätigkeit zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts einstellten, repräsentieren einige Familien von Optikern und Fotografen aus dem Tesino heute noch ein Bezugspunkt für eine treue Kundschaft. Das ist der Fall der Familie Braus aus Arco und Buffa aus Klagenfurt, ohne die Gecele aus Trient und die Familie Avanzo aus Triest zu vergessen, deren Geschäfte kürzlich verkauft wurden, aber immer noch ihren Namen bewahren. Zeugnis einer Geschichte, die erneuert wird, aber ihre Wurzeln nicht vergisst.
Jeden Sonntag um 16.30 Uhr bietet das Museum seinen Besuchern eine Führung an.