Schatten

Schatten des Krieges und der Verzweiflung. Schatten wie vor hundert Jahren

Ausstellung
[ Foto Giorgio Salomon]

"Evakuierte, geführte, durchsuchte, kasernierte Menschen, als ob sie ihren eigenen Willen nicht hätten, als  wären sie vollig rechtlos." Als ob sie "Gegenstände zu verwalten“ wären. Wörter von Alcide De Gasperi.

Es ist der 12. Juli 1917 und er erklärt gerade dem Parlament in Wien die Notlage der 70.000 Flüchtlinge aus dem Trentino, welche  aus ihren Häusern, nach dem italienischen Kriegseintritt im Mai 1915 vertrieben wurden. Weitere 30.000 wurden im ganzen Land zerstreut. Hunderttausende. Ein Drittel der damaligen Bevölkerung, wohnhaft in Trentino.

Es ist ein Jahrhundert her, aber die Realität  die Degasperi beschrieb ist nicht sehr verschieden als jene, welche Hunderttausende von Flüchtlingen aus Syrien, Irak und Afghanistan heutzutage erleben. Die  entwaffnete, verzweifelte Armee klopft an die Tür unseres Europas.

Aus den heutigen Bildern von George Salomon neben denen welche unsere Großeltern vor einem Jahrhundert  machten, entstand die  Idee diese  Ausstellung zu organisieren.

Und wir haben sie  "Schatten" betitelt.

" Schatten des Krieges und der Verzweiflung. Schatten wie vor hundert Jahren "

Vor hundert Jahren zusammen mit jenen Schatten gingen unsere Großeltern.

Heute begleiten sie Männer und Frauen, welche einen Platz zum Leben suchen.

Franco Filippini