Wiedereröffnung der frühchristlichen Basilika von San Vigilio

Ein archäologischer Bereich im Untergrund der Kathedrale

Veranstaltungen und Ereignisse , Geführte Besichtigung

Zwischen den Jahre 1964 und 1977 wurden bei Ausgrabungen im Untergrund der  Kathedrale von San Vigilio die Überreste der antiken frühchristlichen Basilika von San Vigilio freigelegt, die außerhalb der römischen Stadtmauern, vermutlich gegen Ende des 4. Jahrhundert errichtet wurde

Das Gebäude verdankt seinen ersten Ursprung der Bestattung der Heiligen Sisinius, Martyrius und Alexander, die am 29. Mai 397 im Nonstal von Heiden getötet wurden. Einige Jahre später wurde neben den drei Märtyrern auch Vigilius, der dritte Bischof und Patron von Trient, beigesetzt. Das antike Gotteshaus, das zunächst die Funktion einer Friedhofsbasilika, d. h. eines Heiligtums mit im Wesentlichen gedenkender Funktion, hatte, wurde zwischen dem 9. und 10. Jahrhundert, als der Bischofspalast in seine unmittelbare Nähe verlegt wurde, zu einer Kathedralkirche.

Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr die Kirche einige bedeutende bauliche Veränderungen: im 9. Jahrhundert wurden zwei apsidale Seitenschiffe hinzugefügt; im 11. Jahrhundert wurde die Halle in drei Schiffe unterteilt und eine Krypta ausgehoben, wobei der Bereich des Presbyteriums erhöht wurde. Die letzten Eingriffe wurden von Bischof Altemanno vollendet, der die Kirche am 18. November 1145 neu weihte, die dann im 13. Jahrhundert ersetzt werden sollte. Der weitläufige und gegliederte archäologische Bereich bietet dem Besucher einen eindrucksvollen Rahmen, der Jahrhunderte voller Geschichte und Glauben umspannt.

Die Terrakotta-Gräber des Bodens, die alle auf das Grab des Schutzpatrons St. Vigilius zulaufen, die Mosaikdekoration in der Nähe des Presbyteriums, einige Fragmente der geschnitzten Plutei und die Grabplatten der hier Bestatteten sind noch sichtbar. In der Mitte der großen Halle befindet sich die berühmte 'Arche des Heiligen Vigilius' (11.-12. Jh.), eine besondere Art von Grabmonument, das einst die sterblichen Überreste des Stadtpatrons enthielt. Heute befinden sich in diesem Raum einige sehr viel spätere Grabsteine, von denen der des Fürstbischofs Udalrico Frundsberg (gestorben 1493) der bemerkenswerteste ist.