Zwischen Traum und Wirklichkeit

 

Eine Erzählung durch Landschaftsbilder führt den Betrachter in einer verschiedenen Dimension als jene  alltägliche und versetzt sie in einer Welt zwischen Traum und Wirklichkeit.

Ausstellung
[ Museo per Via]

Die konkrete und messbare Landschaft besteht aus Bergen, Flüssen und Seen, Wäldern, Wiesen und Feldern, Dörfern und Straßen und  kann zur Idee, Gefühl und Traumbild werden. Dies geschieht, wenn der Mensch  von der Natur umgeben ist und sie danach in literarischen, bildlichen, fotografischen oder geräuschenden Mittel darstellt.

" In uns sind die Landschaften Landschaft "  Fernando Pessoa, Das Buch der Unruhe

Die ausgestellten Drucke stammen insgesamt aus den Sammlungen des Museums und sind Öldrucke, dass heißt Reproduktionen, welche durch  ein  chromolithographisches Druckverfahren realisiert wurden und stellen die  Ölgemälde auf Leinwand dar.

Das Endprodukt besteht aus  brillanten und besonders glänzenden Farbbildern.

Gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts ermöglichten  es die technischen Fortschritte auf den europäischen Märkten, höchstwahrscheinlich auch tausende von Bildern zu wettbewerbsfähigen Preisen herzustellen. Unter den Hunderten von künstlerischen Unternehmen jener Zeit unterscheiden sich vor allem die deutschen Druckereien, im Hinblick auf  Produktionskapazität und  Vielfalt der Auswahl, vor allem die May von Frankfurt und Dresden, welche sich im  Jahr 1914 in der  Kunstanstalten Aktiengesellschaft (KAMAG ) zusammenschlossen.

Der Erste Weltkrieg führte zur Schließung vieler Verlagsaktivitäten, sodass   KAMAG die Vorherrschaft im Bereich der populären Drucke erhielt und daher auch die sehr weit entfernten Märkte im Osten und in Lateinamerika erreichte.

Andere sehr bekannte Verleger waren die Künzli Frères von Zürich, deren Geschäft   bis in die dreißiger Jahre ständig erweitert wurde.

Ihr Angebot von Industrieprodukten wurde für   bescheidene Kunden mit beschränkten, finanziellen Mitteln bestimmt, welche diese Bilder  aber  als echte Kunstwerke betrachteten.

Die  häufigsten Themen waren die "Naturlandschaften" der Alpen und der großen Flüsse, der Rhein an erster Stelle, aber auch weit entfernte  Orte  welche den meisten unbekannt waren. Sehr geschätzt waren auch die "Stimmung Landschaften", manchmal erfundene und manchmal an echten Orte inspiriert.

Diese Darstellungen respektierten die Morphologie der Landschaft, die Verteilung und die Form der Berge, die natürlichen Eigenschaften der Gewässer, aber brauchten   Fantasie-Elemente, die dem Geschmack des Publikums  entgegenkamen: Häuser im "Alpenstil", isolierte Bergkapellen mit architektonisch,  typischen  Elementen der  Stadtkathedralen ausgeschmückt, ländliche Gebäude   hier und dort verstreut um die lehren Lücken zu füllen.

Allerdings ist die Hauptfigur der Erschaffungen nicht die Natur, sondern der Mensch. Seen und Flüsse werden immer von Ruderbooten oder Wasserdampfer durchquert, in den umgebenden Bereichen Männern an der Arbeit, in den Feldern Bauern beim pflügen, sie  ernten und führen die Tiere auf der Weide, auf den Straßen fahren  Wagen und Karren vorbei.