Liquids - Flüssige Identitäten in den Alpen
Temporäre Ausstellung von Claus Soraperra
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Ereignis im Rahmen des Laboratoriums der Alpen und der Dolomiten UNESCO. In Zusammenarbeit mit dem ladinischen Kulturinstitutes
Das Ausstellungsprojekt möchte die Identitäts-Transformation der Bergbevölkerung hervorheben. Die sozioökonomische Entwicklung, welche in den letzten Jahrzehnten die meisten Gebiete der Alpen durch die Entwicklung und Expansionspolitik umgeleitet und verarmt hat, führte zum Verlust der kulturellen Identität mit sozialem Verfall von Werten, Wissen, Weisheit und jahrhundertealter Traditionen
In wenigen Jahrzehnten wurde ein großer Teil der Alpen in Rummelplätze und/oder in Vergnügungsparks für Skifahrer umgewandelt
Diese Transformation hat nicht nur der Entwicklung des Gebietes geschadet, sondern auch die Identitätswerte und eine existenzielle Unruhe unter den Menschen verursacht und in einigen Fällen auch zu einem sozialen und demografischen Verfall geführt
Der Wohlstand hat die Bergbewohner davon überzeugt, dass mit der Entwicklung des Tourismus auch ein unerwarteter Reichtum kommen würde und vergaßen dabei, dass der Preis dafür sehr hoch sein würde und zu kulturellen, sozialen, ökologischen Zerstörungen führte mit der Erfindung von neuen Formen von leeren, trivialen, vergänglichen, gefährlichen Identitäten
In den letzten Jahren standen im Zentrum der Debatten in den touristischen Bergortschaften neue Fragen, wie die Ankunft ausländischer Einwanderer
Das Phänomen der Aufnahme von Flüchtlingen bringt auch Angst und Bedrohung für den Alpentourismus und die Verteidigung der Identität (..aber, welche der vielen?) wie Intoleranz, Gewalt und Rassismus es uns beweisen
Und nicht als Letztes, ist heute das UNESCO Emblem eine neue Unsicherheit, ein weiteres Risiko. In den Händen einer ganzen oberflächlichen, verwirrten, schwachen, flüssigen, aufgeteilten Bevölkerung könnte noch ein weiteres Scheitern markieren
Der Künstler. Claus Soraperra de la Zoch wurde in Canazei, im Herzen der Dolomiten, im Jahre 1966 geboren. Er studierte in Venedig an der Kunstakademie. In den letzten zehn Jahren hat er die figurative Forschung fortgesetzt, wo die menschliche Figur im Mittelpunkt der Malerei steht. Zu seinen Werken: Pascalin_Project, Identität und Ladinoentropia
Freier Eintritt
Organisation: Istitut cultural ladin Majon di Fascegn , Biblioteca della montagna - SAT - Trento