Festung Pozzacchio Werk Valmorbia

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1906 erteilte der österreichische Generalstabschef, General Franz Conrad von Hötzendorf, den Auftrag, eine Reihe von modernen Panzerwerken unmittelbar hinter der Reichsgrenze in Planung zu geben.Diese gliederten sich in drei Sperrgruppen auf: die Etsch-Arsa Sperre, die Sperrgruppe auf den Hochflächen von Folgaria, Lavarone und Lusern sowie einer Sperre im unteren Bereich des Valsugana. Die Etsch-Arsa Sperre war wiederum in drei Festungsgruppen unterteilt: Brentonico (Monte Vignola), Etschtal (Sperre bei Serravalle) und Arsa- oder Brandtal, dem heutigen Vallarsa (mit Matassone und Valmorbia). Von all‘ diesen Anlagen wurde lediglich Werk Valmorbia (im Italienischen als Forte Pozzacchio bezeichnet) realisiert. Es war der zentrale Eckpunkt der Linie Monte Spil-Leno-Zugna Torta und hatte vor allem die Aufgabe, eventuelle italienische Vorstöße vom Pass Pian delle Fugazze und dem Vallarsa in Richtung Rovereto zu unterbinden.

Werk Valmorbia liegt auf 882 m Höhe auf der orographisch rechten Seite des Vallarsa-Tals oberhalb des Ortes Valmorbia und nicht weit vom Dorf Pozzacchio.

Im Jahre 1912 wurde die Werksstraße angelegt; 1913 die Kasernen, die für die Wasserversorgung notwendigen Anlagen und eine Materialseilbahn errichtet sowie mit den Bauarbeiten am Werk begonnen. Die Arbeiten wurden auch nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges im August 1914 fortgesetzt, mit dem Ziel die Anlage bis zum Juli 1915 fertigzustellen. Der Mangel an Arbeitskräften und der Kriegseintritt Italiens verhinderten jedoch, dass die Arbeiten abgeschlossen werden konnten.
Im Mai 1915 waren die Turmhaubitzen in den drehbaren Panzerkuppeln noch nicht eingebaut gewesen und die österreichisch-ungarische Werksbesatzung sah sich gezwungen, sich in Richtung Rovereto zurückziehen.
Am 3. Juni 1915 wurde das Werk von italienischen Truppen besetzt. Während der Maioffensive 1916 gelangte es wieder in österreichische Hände, wo es bis zum Kriegsende verblieb. Bereits durch Artilleriebeschuss schwer in Mitleidenschaft gezogen, wurde die Anlage in der Nachkriegszeit vollständig seiner Eisenteile beraubt und verfiel langsam.

Das Werk stellt die fortschrittlichste Anlage des österreichisch-ungarischen Festungsbauwesen dar, die je von Militäringenieuren geplant worden war. Oberleutnant Stephan Pilz entwarf eine fast vollständig in Kavernen angelegte Sperre. Aus Beton war lediglich der Batterieblock für die Turmhaubitzen unter den Panzerdrehkuppeln und der Koffer der Kontereskarpe.
Zum Schutz des Eingangs war ein tiefer Graben angelegt worden, von dem man in das Innere der Anlage gelangte. Auf Höhe des Werksgrabens verband ein hufeisenförmiger Stollen die verschiedenen in den Fels gesprengten Werksbereiche: die Unterkünfte für die Truppen, die Verpflegungseinrichtungen, die Maschinengewehr- und Scheinwerferstände. Das Projekt war auf drei Ebenen angelegt. Ein vertikaler Brunnen diente als Zugang zum Batterieblock mit seinen Panzerdrehkuppeln für die Geschütze sowie zu einem Beobachtungsstand.
Die Armierung sollte aus zwei 10 cm Turmhaubitzen, zwei 7,5 cm Kanonen, zahlreichen Maschinengewehren und in Kavernen untergebrachte mit Panzerschilden geschützte Scheinwerfer bestehen.
Die Werksbesatzung war auf um die hundert Mann angelegt.

Restaurierungsprojekt
Bereits während des österreichischen Artilleriebeschusses im Mai 1916 schwer beschädigt, wurde das Werk in der Nachkriegszeit seiner Eisenteile beraubt.
1927 wurde es aus den militärischen Liegenschaften gestrichen und der allgemeinen staatlichen Verwaltungsbehörde unterstellt. 1932 verkaufte man die Eisenteile an eine staatliche Einrichtung für den Aufbau Süditaliens („Opera Nazionale per il Mezzogiorno d’Italia“). Später wurde die Anlage an Privatpersonen verkauft. In den folgenden Jahrzehnten ging die Demontage der widerverwertbaren Teile weiter, während die umliegenden Flächen als Weideland genutzt wurden.
Im Jahr 2005 erwarb die Gemeinde Trambileno das Bauwerk. Der Grundstein für die folgende Restaurierung wurde bereits 1998 gelegt, als die Gemeinde eine Zusage für ein Förderprogramms für ländliche Gebiete (GAL-Leader II) erhielt.
Das in Auftrag gegebene Projekt wurde von den beiden Architekten Francesco Collotti und Giacomo Pirazzoli ausgearbeitet. Die nachfolgende von der Gemeindeverwaltung und vom Verein „Il Forte“ angeregte Restaurierung wurde vom Amt für Denkmalschutz der Autonomen Provinz Trient bewilligt und finanziert, wobei das Italienische Historische Kriegsmuseum in Rovereto wertvolle Mitarbeit leistete.
Die Arbeiten daran begannen im November 2010 und wurden im Sommer 2012 abgeschlossen. Die Bauleitung hatte der Architekt Sandro Aita. Das Projekt sah vor, den Schutt und das Geröll in und vor der Anlage zu beseitigen und das Bauwerk abzusichern. Durch den Einbau von Metallfußböden und seitlichen Begrenzungen in einigen Kavernen wurde versucht, die ursprünglich dort vorgesehenen Holzbaracken nachzustellen. Eine Stahltreppe führt auf den oberen Teil des Werkes, wo mit Hilfe eines Laufsteges der Korridor nachgeahmt wurde, der die einzelnen Panzerkuppeln miteinander verbinden sollte. Um dem Umstand zu unterstreichen, dass das Werk nicht fertiggestellt wurde, wurden alle bei der Restaurierung eingefügten Bauteile mit einem Schutzlack aus Minium in intensiver oranger Farbe angestrichen.
Die Provinz hat durch das Katastrophenschutzamt auch die ehemalige Zugangsstraße absichern und instandsetzen lassen.

Werk Valmorbia ist seit Ende Mai 2015 wieder für Besucher geöffnet (Eintritt).

Weitere Informationen unter:
www.fortepozzacchio.it

Anfahrt & Zugang
Von Rovereto geht es auf der Staatsstraße 46 (Strada del Pasubio) in Richtung Vallarsa bis zum Abzweig nach Vanzo. Von letzterer Straße biegt man dann wieder in Richtung Pozzacchio ab. Der Abzweig zum Besucherparkplatz liegt kurz vor dem Ortseingang. Von hier aus erreicht man das Werk in 20 Gehminuten.
I lavori sono iniziati nel novembre 2010 e si sono conclusi nell’estate 2012, su progetto degli architetti Francesco Collotti e Giacomo Pirazzoli e la Direzione lavori dell’architetto Sandro Aita. 

Quelle: www.trentinograndeguerra.it

Quelle www.trentinograndeguerra.it