"FROST/ NIXON": Medienmacht und politische Macht im Vergleich

 Unser Interview mit Ferdinando Bruni (Frost) für die Vorstellung,  welche  von Freitag bis Sonntag im Theater Auditorium von Trient stattfindet.

[ www.elfo.org - foto Laila Pozzo/nep-photo]

Nach  vierzig Jahren, wie betrachtet man eine Episode  die als Geburt des Journalismus-Show  gilt?   

"Der Abstand erweist sich als historische Ereignis. Die  Aktualität bietet uns im Anhaltspunkt die Tatsache,  uns über die Ursprünge einer bestimmten Art des Journalismus zu befragen, sowie über den Kontrast zwischen dieser ersten Erfahrung und Heute. "

Welche Gründe brachten  David Frost dazu,  sich an  den Ereignissen Richard Nixons Ereignisse  zu interessieren?
"Frost war ein Anchorman und erlebte eine trübe Zeit während seiner Karriere. Er hatte großen  Erfolg in England und weniger in den  USA, aber er versuchte einen  Wiederaufschwung auf der Bühne von New York. Er hatte die Figur von Nixon identifiziert, welcher bereits seit zwei Jahren  seine Demission gab. Er stützte sich vor allem auf  die Grundlage,   dass seine Abschiedsrede im Fernsehen von 400 Millionen von  Zuschauern gefolgt wurde. "

Wie sind Sie zu den  ehemaligen Präsidenten gekommen?
"Ein spannender Prozess, in welchem in den letzten zwei Jahren die Interviews vorbereitet wurden. Fast eine Million Dollar wurde investiert und  Mitarbeiter auf höchstem Niveau engagiert. Wenn man heute von "Journalismus-Show" spricht, verstehen wir  dass, derjenige von  Frost  nichts mit dem heutigen zu tun hat. Es handelt sich um Interviews von eineinhalb Stunden und es gibt Antworten von Nixon, welche mehr als 20 Minuten dauern, eine ewige Fernsehzeit. "

 

Welche Elemente charakterisieren beide Figuren?
"Sie werden mit einer skrupolösen Dokumentationsarbeit erzählt, aber es sind auch zwei verschiedene Ansichten das Leben zu sehen. Paranoid, misstrauisch, sowie von einem Minderwertigkeitsgefühl verschlungen, selbst gegen seine politischen Gegner. Nixon stammt aus einer einfachen Familie und lebt deshalb mit einem ständigen Gefühl der Rache, welches ihn zum Watergate  führt, in einer Zeit wo  er mehr Anerkennung als Kennedy besaß, er erreichte eine Zustimmungsrate von 60 Prozent.  Den Krieg gegen Vietnam beendete er, begann die Zusammenarbeit mit China und die Beziehungen zu Russland wurden weicher "

UndFrost?
"Ein sehr ernster Journalist, zögert nicht sich in erster Person zu engagieren. Er liebt das Leben, schöne Autos, schöne Frauen und Markenkleidung.

Also, keinVergleich zwischenGut und Böse?
"Morgan erzählt die Schwächen der beiden und präsentiert dreidimensionale und menschliche Gestalten. Frost bestätigt in einem Dialog: "Wenn wir Nixon als " den Schlechten " behandeln,   für die Geschichte  endet er als der Sympathische."

Wie kommtNixonzum Geständnis?
"Irgendwie bedeutet  das  Geständnisfür Nixon, sich von einer Last zu befreien. Unter den verschiedenen komplizierten Vertragsklauseln mit  Frost geschlossen, bekam Nixon den 20 Prozent auf die Verkaufsrechte der Interviews. Das Geständnis bedeutete  also eine doppelte Befreiung. "

ZwischenFrostundNixonwirdam Endeeine Art Beziehung etabliert?
"Während der Verhandlungen entsteht zwischen den beiden eine persönliche Beziehung, welche im Text  durch einen Anruf dargestellt wird. Man stellt sich vor, dass Frost,  die Nacht bevor das Geständnis,  Nixon anruft um ihm zu erzählen, dass sie beide sich ähnlich sind. Sie sind beide  von gleicher einfacher Herkunft und haben in   großen College studiert: eine interessante Möglichkeit sich aus dem Schatten hervorzuheben, in welchen sie gefallen sind "


04.02.2015