Künstler im Valsugana - Zwischen dem neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert

Im Raum Klien von Borgo Valsugana und der alten Kirche von Grigno befindet sich die Ausstellung über die  Werke der Künstler von Vallis Ausuganea.

Unglaublich erscheint die Quantität und Qualität der Künstler aus Valsugana, welche den Besichtigern Interesse und  Überraschungen  an der  Ausstellung bereithalten.

 

Es sind diejenigen welche hier geboren wurden, oder jene welche hier intensiv gearbeitet haben, oder auch für eine kurze oder längere Zeit hier lebten. Eine unaufhörliche Bewegung von Flucht und Rückkehr. Eine Art  Widerspieglung von Formen und Farben, aber vor allem des Geistes.

Unsere Reise beginnt im neunzehnten Jahrhundert, durchquert die Belle Époque mit seinen vielfältigen Visionen, kennt die Tragödien des kurzen Jahrhunderts, macht Pause in vielen Städten und nicht nur in den Italienischen,   taucht in der Landschaft der Jahreszeiten und in jene, welche sich fortwährend in die Innerlichkeit verflechten .

In jeder Ecke, dargestellt von verschiedenen kreativen Reisebeschreibungen, mit welchen wir uns begegnen kehrt etwas in uns zurück, was wir dachten verlassen zu haben, oder sogar verlohren.

Es ist keine Reise, die wir in einer diachronistischen Weise begreifen, es ist eher ein Weg der Sensibilität, welchen uns das Valsugana darbietet, dank der Visionen die sie aufgenommen hat und des öfteren   genährt hat im Laufe der Zeit mit betonten, heftigen Umwälzungen.

 

Wieso fangen wir nicht mit den drei Prati - Eugenio und Giulio Cesare, Brüder und Romualdo, der Enkel - an? Es ist unnötig zu sagen, dass der Vergleich dieser drei untereschiedlich ist: es fällt die Suche nach dem Zauber von Eugenio auf. Auch wenn die anderen beiden mit der Zeit einen poetischen  Anflug für die Tiefen der Wahrheit  bezeugen.

 

Eugenio Prati war ein Maler mit Klasse, stellte mit großem Einfluss in renommierten Sälen Italiens und des Auslandes aus,  kultivierte jene extreme Spannung des neunzehnten Jahrhunderts mit einer  lyrischen Hybridisierung der Gefühle, welche mit  den lebendigsten literarischen Fermente der Zeit verbunden sind. Er kannte vom nahem Bohemiens, Macchiaioli, Pointillisten und Symbolisten. Aber obwohl er sich an diesen Bewegungen inspirierte, bewahrte er seine persönliche Linie, welche eine volkstümliche Skizze und ein intimes Porträt enthalten konnte, sowie die typische Landschaft und den idyllischen Geschmack.

Es erscheinen somit, nach dem Geburtsdatum die anderen Protagonisten, mit denen wir uns hier beschäftigen: Francesco Danieli,Ulvi Liegi, Alcide  Davide Campestrini, Orazio Gaigher, Carlo Donati, Giuseppe Angelico Dallabrida, Luigi Bonazza, Oddone Tomasi, Giorgio Wenter Marini, Tullio Garbari, Francesco Raffaele Chiletto, Guido Polo, Anton Sebastian Fasal, Luigi Senesi, Orlando Gasperini.

Künstler welche nie die Gesellschaft der Schönheit verlassen haben und sie  in jeder Ecke des Lebens wiederfanden, sogar der Elendesten  oder die Miserabelsten haben dem Menschen die Würde durch die Sprache der Kunst wiedegegeben. Um den Sinn dieses Eindrucks zu verstehen brauch man nur   die ausgewählten Werke nebeneinander zu stellen und bei dieser Gelegenheit mit der Besichtigung der Kirchen des Tales, wo sich Gemälde und Dekorationen der gleichen Künstler befinden, schließlich den Kopf zu verbeugen  und in Stille vor der Medusa von Gasperini zu stehen und in ein läuterndes Bad einzutachen. Mit Geist und Herz, welche das Gute und das Böse gekannt haben,  ohne uns  von der unendlichen Reise, welche uns das Licht der Kunst zeigt, abzuwenden.

 

Mario Cossali - Kurator der Ausstellung

20.07.2015