Vor hundert Jahren
Cesare Battisti wird seinen Henkern geliefert (12. Juli 1916 Post)

Cesare Battisti wird seinen Henkern geliefert, 12. Juli 1916 Post, Fotomechanische-Postkarte, Fot. Sergio Perdomi, 8,7 cm x 13,4.Trento, AFS, FondoRenato Mazzalai
Bilder, welche die Geschichte „machen“. Im Zeitalter des digitalen Kriegs, durchgeführt durch soziale Medien, sowie mit Waffen kennen wir auch das Potenzial von Fotografien als Informationsmitteln, aber auch als Propaganda. Ein altes Phänomen (fast) wie das Medium Fotografie.
Genau nach Hundert Jahren der Hinrichtung von Cesare Battisti, erinnern es unsere Fotos der Woche, kein Zufall unter den Materialien welche das Historische Fotografische Archiv der Ausstellung Tempi della storia, tempi dell'arte. Cesare Battisti tra Vienna e Roma” (Zeiten der Geschichte, Zeiten der Kunst. Cesare Battisti zwischen Wien und Rom) - im Schloss Buonconsiglio vom 12. Juli bis zum 6. November 2016 zu besichtigen - , geliehen hat.
Seit der Verhaftung auf dem Berg Monte Corno wurde Battisti zusammen mit Filzi ständig von den Blicken der Fotografen verfolgt, welche aus jedem Blickwinkel seine Leidenschaft fotografierten, die sich in großen Medienereignissen verwandelte. Unermüdlich reproduziert und vervielfacht, mit Kommentaren von dramatischen Bildunterschriften jene Fotografien, welche den österreichischen Behörden die Strafe des Verrats bezeugen mussten. Deswegen wurden sie an der italienischen Front die Symbole eines neuen nationalen Kultes.
Mosaiksteine des schockierenden Foto-Museums, welches gestern wie heute, in uns einem stummen Schrei der Schrecken des Krieges auslöst.
12.07.2016