Die Innenräume des Palastes

   

Gedenktafel -die vom SAT- in Erinnerung an die gefallenen Mitgleider wärend des -Ersten Weltkriegs- angebracht wurde

Eingangshalle und Innenhof

In der Eingangshalle des Palastes ist auf der rechten Seite eine Gedenktafel zu sehen, die von der SAT zum Gedenken an ihre, im ";Ersten Weltkrieg" gefallenen Mitglieder angebracht wurde. Unter den zahlreichen Namen sind die von Cesare Battisti, Fabio Filzi, Damiano Chiesa zu lesen, die mit Goldmedaillen ausgezeichnet wurden.

Eine weitere Tafel, links vom Eingang, ist Giovanni Pedrotti, einem Mann der Kultur, Mäzen und Besitzer des Palastes im 19. Jhd., gewidmet. Von der Eingangshalle aus, gelangt man zum Innenhof der mit Pflastersteinboden versehen ist.
Schaut man sich hier um, kann man verschiedene architektonische Elemente sehen: Spitzbögen im Erdgeschoss und in den oberen Stockwerken eine doppelte Ordnung von sich überlappenden Loggien, die in jüngster Zeit geschlossen wurden. Mittelalterliche Überreste finden sich sowohl in dem oben erwähnten Pflastersteinboden als auch im angrenzenden Konferenzsaal “Sala Riunioni“ wo noch Teile des ursprünglichen mittelalterlichen Steinbodens und eine Steinwand zu sehen sind.

Erster Stock

Mit der großen Treppe rechts von der Eingangshalle, die mit der Restaurierung von 1862 eingefügt wurde, gelangt man in den ersten Stock. Wenn man die Loggia entlang geht, kann man die Säulen und die bogenförmigen Öffnungen (die mit Fenstern aus jüngster Zeit versehen wurden) aus hellem Stein bewundern.

Über der Eingangstür im Hauptgeschoss befindet sich die Inschrift, die William Henry Herzog von Gloucester, dem Bruder von König Georg III. von England, gewidmet ist. Wie breits erwähnt, erkrankte der Herzog während einer seiner Italienreisen und wurde zur Genesung im Stadtpalast der Cresseri Familie untergebracht. Die Familie war sehr stolz, eine so bedeutende Persönlichkeit in ihrer wertvollen Residenz begrüßen zu dürfen.

Etwas weiter erreicht man den Repräsentationssaal (Sala di Rappresentanza) der SAT. Hier erkennt man einen sehr wertvollen mit Intarsien aufgewerteten Holzboden und eine Stuckdecke mit Pflanzenmotiven aus dem 18. Jahrhundert. Ursprünglich war der Saal in zwei kleinere Räume geteilt, weil man oben einen Teil einer abgerissenen Wand sehen kann.

Selbst die Ungleichmäßigkeit des Bodens beweist, dass es Veränderungen gegenüber dem Urzustand gegeben hat. Im Inneren dieses Raumes finden wir eine Gedenktafel zu Ehren von Antonio Pedrotti, dem Sohn von Giovanni, dem berühmten Musiker und Dirigenten.

Autoren: Fiorina (4F); Valentina P. (4G)

 

Die Deckenmalerei des Präsidentensaals

Das stimmungsvolle Gemälde, das die Decke des derzeitigen SAT-Präsidentensaals schmückt, zeigt eine junge Frau, die inmitten des üppigen Grüns in dem Weinrankenranken angedeutet sind liegt. Sie ruht oder träumt. Man erkennt auch einen Himmel, in dem sich goldene Wolken abzeichnen. Darin schweben eine weibliche Halbfigur und einige Putten (Putti), die die Enden dünner roter Bänder in den Händen halten.

Das Werk ist dem Jugendstil zuzuschreiben, der sich zwischen Ende des 19. und den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts entwickelte. Die allegorische Bedeutung die das Werk bestimmt, ist sicherlich nicht leicht zu lesen.

Unübersehbar sind aber die Schönheit der Umgebung und die dekorativen Motive, die von stilisierten Naturformen inspiriert sind. Das Gemälde zeigt auf einer Seite die Signatur des Malers und das Entstehungsjahr, 1905. Der Künstler Cesare Covi wurde am 30. Mai 1872 in Trient geboren.

Nach seiner Ausbildung in Mailand, Florenz und Rom, arbeitete er Großteils seines Lebens in seiner Heimat. Besonders hervorzuheben ist seine Tätigkeit als Dekorateur und Freskenmaler von Häusern. Er arbeitete in Mesiano wo er die Villa Garbari dekorierte, in Trient dekorierte er die Häuser Scotoni und Ferrari und den Saracini Cresseri Pedrotti – Palast.

Er führte auch einen Teil der Dekoration des Palastes der "Magnifica Comunità di Fiemme" in Cavalese aus. Während des Ersten Weltkriegs wurde er Teil der "Compagnia degli Artisti di Guerra" und wurde in verschiedene Gebiete Österreichs berufen. Er starb in Trient am 20. Juli 1923.

Autor: Giorgia (4F)

 

Zweiter Stock

Im zweiten Stock, kann man die illusionistisch verzierte Decke über der Treppe bewundern. Sie stellt perspektivisch eine Loggia mit Bögen und Balustraden dar. Man erkennt auch eine achteckige Öffnung, die einen Blick auf einem blauen Himmel mit Wolken zeigt. Das vermutlich Anfang des 20. Jahrhunderts entstandene Gemälde greift typische Aspekte der Kunst der Renaissance und des Barocks auf, das sog. "Trompe- l'oeil".

Dabei handelt es sich um eine illusionistische Malerei, die mittels perspektivischer Darstellung Dreidimensionalität vortäuscht. Die Farbgebung des Werkes ist
sehr lebendig und beeindruckend.

Autor: Giorgia (4F) -Forts.

 

Privatbibliothek von Giovanni Pedrotti

Die Privatbibliothek von Giovanni Pedrotti, wird in einem geräumigen Raum mit Originalmöbeln beherbergt. Eine Reihe von Fotos aller Präsidenten der SAT zieren hier die Wände.

Auffallend ist die Sammlung der erhaltenen Texte die - wie bereits während der Präsentation der Familie erwähnt wurde- bis zu 2600 Bände umfasst. Darunter mehrere originale Schriftstücke sowie etwa hundert Manuskripte, die teilweise der SAT überlassen wurden und noch heute erhalten sind.

Im 19. Jahrhundert war es etwas Besonderes, eine so große Anzahl von Büchern zu besitzen. G. Pedrotti legte großen Wert auf seine Bibliothek, die damals nur für seine engsten Freunden zugänglich war, während sie heute allen zur Verfügung steht.

Autor: Alessia dR (4G) -Forts.; Giulia T. (4F) -Forts.

 

Die Bibliothek

Seit der Gründung hat die SAT eine Bibliothek für ihre Mitglieder eingerichtet, womit sie eines der Ziele der Satzung erfüllt hat. Die Ankäufe erfolgten auch dank des Austauschs von Zeitschriften und Spenden der Mitglieder selbst.

Der erste Katalog stammt aus dem Jahr 1880. Aus der gleichen Zeit stammt auch die Schenkung von Fotografien, die die erste Sammlung des historisch-fotografischen Archivs ist. Darin findet man historische Fotos, wie z.B. die "Ansichten des Trentino" von Giovanni Battista Unterveger (1833 - 1912), die 1882 im Auftrag von der SAT anlässlich des Internationalen Alpenkongresses in Salzburg entstanden. Die Sammlung entstand für die Förderung des Tourismus im Trentino.

Der erste Bibliothekar war Michele de Sardagna, der sich auch um die Bibliothek des „Museo di Trento“ kümmerte. In der Zwischenzeit wurden weitere Fotos und Dokumente der Bibliothek gespendet. Diese stellen die erste Sammlung von Materialien der Bibliothek dar. In den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts, hat die Bibliothek 4000 Monografien gesammelt darunter finden sich auch sehr seltene und antike Dokumente. Von 1920 bis 1933, wurde die umfassende Sammlung dem Direktor der Stadtbibliothek von Trient, Lamberto C. Sforza, anvertraut. Vor dem Anfang des Ersten
Weltkriegs enthielt die Sammlung nicht nur Bänder aus europäischen Ländern, sondern auch aus Nordamerika und Russland.

Während des Ersten Weltkriegs wird die Bibliothek von den österreich-ungarischen Behörden ins Schloss Buonconsiglio gebracht. Am Ende des Krieges nimmt die SAT sie wieder auf, aber es fehlen viele Bücher, weil sie im Chaos des Krieges zerstört oder verloren gingen. Einige Jahre später überlässt die SAT vorübergehend, der Bibliothek des “Museo di Storia Naturale” einen Großteil der Monografien, die bis nach dem Zweiten Weltkrieg im Museum bleiben.

Am Ende des Krieges werden die dort aufbewahrte Sammlungen der SAT wieder zurückgegeben, die damit ihre Bestände auf 4.000
Bände vergrößert. Aus dieser Zeit stammt auch die Verlegung der Bibliothek in einen neuen und größeren Standort, den Saracini – Cresseri Palast aus dem 16. Jahrhundert, wo sie sich noch heute befindet.

Neben dem Palast erwarb die SAT von der Familie Pedrotti auch die Privatbliothek von Giovanni Pedrotti, die ca. 2600 Schriftstücke beinhaltet. Leider wurden die ursprünglichen Sammlungen in den 60er Jahren weitgehend zerstreut. Das Interesse für die Bibliothek wurde Anfang der 70er Jahre im Hinblick auf das hundertjährige Jubiläum der Gründung der SAT wiederbelebt.

Ende der 80er Jahre verfügte die von Annetta Dalsass Stenico geleitete Bibliothek über eine Sammlung von 2.600 Monographien, mehrere Dutzend Zeitschriften und den Fundus „Biblioteca Giovanni Pedrotti“.

Der Bestand der Bibliothek umfasst derzeit 50.000 Titel, darunter Monographien und Zeitschriften, und kann von der Öffentlichkeit persönlich und online konsultiert werden. Auch die kartographische und multimediale Dokumentation ist beachtlich.
Von besonderer Bedeutung ist das historische Archiv der SAT. Es ist ein Ort des Studiums der Recherche, der für alle Interessierten zugänglich ist. Im historischen Archiv der SAT finden sich eine beachtliche Sammlung von Gipfelbüchern und Hüttenbüchern.

Das Hüttenbuch dient auf Schutzhütten dem Wanderer und Bergsteiger als Gästebuch. Jeder Besucher einer Hütte mit Hüttenbuch kann seinen Namen eintragen. Manchmal finden sich darin auch persönliche Verse oder Zeichnungen der Gäste.

Ein Beispiel dafür enthält das Hüttenbuch der Schutzhütte „Altissimo“. Darin befindet sich eine Zeichnung des futuristischen Malers Fortunato Depero aus dem Jahr 1914. Das älteste stammt aus dem Jahr 1881 (Schutzhütte Tosa). Die jüngsten Exemplare stammen aus der heutigen Zeit.

Man kann auch die sog. Gipfelbücher bewundern, Bücher die man auf Berggipfel findet. Bergsteiger schreiben dort ihre Namen mit dem Datum der Beseitigung und eventuell ihre Eindrücke rein.

Manchmal erlaubten sich die Bergsteiger auch politischen Gedanken darin auszudrücken, ohne Angst haben zu müssen, von der österreichischen Polizei entdeckt und bestraft zu werden. In der Regel werden diese Bücher mit wetterfestem Einband, oft am Gipfelkreuz in einem Blechkasten aufbewahrt.

Das älteste erhalten Gipfelbuch im historischen Archiv der SAT-Bibliothek stammt aus dem Jahr 1878 und befand sich auf der Palagruppe. Wenn ein Gipfelbuch vollgeschrieben ist, wird ein neues hinterlegt. Diese vollgeschriebenen Bücher werden der SAT von Wanderern oder Bergsteigern übergeben. Über die Jahre entstand so eine wertvolle und einzigartige historische Sammlung, die bis zu 600 solcher Bücher umfasst.

Manchmal dienen Hütten- und Gipfelbücher als wichtige Informationsquelle für die Bergretter die vermissten Wanderer und Bergsteiger suchen oder bergen müssen.

Diese wertvollen zeitgeschichtlichen Dokumente stellen eine wichtige Forschungsquelle für Historiker und Bergsteiger dar, aber auch für all diejenigen, die einfach die Berg- und Wandertätigkeit ihrer Eltern oder Großeltern nachforschen wollen. Das Archiv wird so zu einem Ort der Erinnerung, zu einem emotionalen Erlebnis und präsentiert zugleich der Öffentlichkeit Geschichten aus ihrer historischen Vergangenheit.

Autoren: Giulia Ch., Filippo (4F)

 

Die SAT-Bibliothek nimmt derzeit auch die Räume ein, die früher für die Schlafzimmer der Töchter von Giovanni Pedrotti vorgesehen waren. Besonders bemerkenswert sind die Türen mit profilierten Holzrahmen und die darüber befindlichen Gemälde mit Ruinen antiker Denkmäler.

Sie entstanden wahrscheinlich im frühen 19. Jahrhundert und zeigen Ansichten von Rom, einer Stadt, in der sich auch einige Familienbesitztümer befanden.

Autor: Giorgia (4F) - Forts.

 

Der Kachelofen

Das Zimmer mit dem Kachelofen beherbergt heute Teil der Bibliothek und früher war es das Schlafzimmer der Töchter von Herrn Pedrotti. Hier befindet sich ein prächtiger Kachelofen der von den sog. Cavosi di Sfurz aus dem Nonstal 1810 hergestellt wurde.

Der Kachelofen entstand als Weiterentwicklung der alten Öfen, die seit der Bronzezeit in allen Regionen der Alpen verwendet wurden. Diese Öfen waren aus einfachem Mauerwerk gefertigt, hatten aber die Eigenschaft, die Wärme lange zu speichern.

Ende des 15. Jahrhunderts begann man, Tonschalen (sog. „olle“), in die Wände dieser Öfen einzusetzen. Ursprünglich bezeichnete der Begriff „olla“ einen Tontopf oder einen Kochtopf („pignatta“). Die Archäologen definieren damit einen dickbäuchigen Keramiktopf der von den Römern zum Kochen, Konservieren von Lebensmitteln, oder zur Aufbewahrung der Asche der Toten verwendet wurde. Im Trientner Dialekt wird der Begriff „olla“ zur Bezeichnung von Kacheln
verwendet, wodurch die ursprüngliche Bedeutung des Kochtopfes aus Ton („pignatta“) verloren ging.

Die Kacheln aus Ton speichern auf optimaler Weise die Wärme, die auch nach dem Erlöschen des Feuers stundenlang aufrechterhalten bleibt. Die Wärme wird dann schrittweise abgegeben und konnte für eine lange Zeit den Raum erwärmen.

Der Ofen benötigt im Gegensatz zu anderen Holzheizquellen kein Dauerfeuer und garantiert mit nur zwei Ladungen pro Tag Wärme für 24 Stunden, eine gleichmäßige Temperatur und ideale Bedingungen für die Hitzebeständigkeit in den Räumen.
Die Glasur der Keramikkacheln ist hellgrün mit weißen Ablagerungen die vermutlich durch die unterschiedliche Schmelztemperatur der Oxide, die für die Färbung verwendet wurden, entstanden.

Dieser Ofen ist größer als andere Öfen die von der Sfurz-Werkstatt hergestellt wurden. Auch die Reliefdekorationen und die Verzierungen auf der Ofendecke sind ebenfalls recht vielfältig und üppig.

Da die Öfen auf Wunsch des damaligen Auftraggebers hergestellt wurden, wurde jeder Ofen auf der Grundlage präziser stilistischer Angaben - die den persönlichen Geschmack des Auftraggebers berücksichtigen- hergestellt. Die stützende Basis des Ofens besteht aus "pietra verdello" ein typischer Naturbaustein aus dem Trentino.

Die Restaurierung wurde 2009 von der Werkstatt der Brüder Tapparelli aus Trient, Mitglieder der SAT, durchgeführt. Der Ofen wurde vollständig in seinen Einzelteilen zerlegt, in die Werkstatt transportiert und jede beschädigte Kachel wurde einzeln restauriert. Fehlende Teile wurden ersetzt.

Die Arbeit dauerte drei Monate. Anschließend wurde der Ofen wieder vollständig zusammengebaut und in den Stadtpalast zurückgebracht.

Autor: Valentina S. (4F)

 

SCHLUSSWÖRTER:

Wir (zwei Klassen des Neusprachlichen Lyzeums S.M. Scholl), haben uns dafür entschieden am Projekt „Apprendisti Ciceroni“ des FAI-SCUOLA teilzunehmen, weil wir glauben, dass die Kunst, Geschichte und Kultur von unsrer Stadt gewahrt und geschützt werden muss.
Das Ziel des „Apprendisti Ciceroni-Projekts“ ist es, den Geist der Schülerinnen und Schüler anzuregen, das kulturelle und künstlerische Erbe, das sie umgibt, nicht als Schulfach zu betrachten, sondern als etwas, das es zu entdecken und kennenzulernen gilt.
Dieser Gedanke entstand durch die zahlreichen Treffen mit den Experten Luisa della Brioli und Ezio Chini, die uns klar gemacht haben, wie wichtig die Kunst und die Geschichte unserer Stadt Trient sind, und wie wenig wir darüber wissen.
Das hat uns zum Nachdenken gemacht, wie wir am besten helfen können das künstlerische und historische Erbe der Stadt einem großen Publikum zu präsentieren (allen interessierten Schülern und Erwachsenen).

Wir, Jugendliche müssen so früh wie möglich etwas tun, damit die Kunstwerke die uns umgeben noch für viele Jahre existieren. Um dies zu ermöglichen sollten wir alle zusammen eine Lösung finden, wie man am besten das Interesse für diese wertvollen Schätze, wie der Saraicni-Cresseri Palast, erweckt.

Wir waren sehr begeistert von diesem Projekt, denn es hat uns die Möglichkeit gegeben, den Saracini- Cresseri Palast besser kennenzulernen, den wir vorher gar nicht kannten.

Wir hoffen, dass wir das was wir in den letzten Wochen gelernt haben weitergegeben konnten und dass, alle mithelfen, unser künstlerisches und kulturelles Erbe auch für nachfolgende Generationen zu bewahren.

Autoren: Alice, Ilaria (4F); Anna F., Matilde O. (4G)


10.03.2020