Bischoffürstentum Trient und Bernardo Clesio

   

Der Fürstbischof Bernardo Clesio

Der Palazzo Saracini wurde zusammen mit der ganzen Stadt in Hinblick auf das wichtige Konzil von Trient erneuert und verschönert. Diese Erneuerung wurde von dem Fürstbischof Bernardo Clesio gewünscht. Er modernisierte die Stadt, weil er mit den anderen Städten der italienischen Renaissance mithalten wollte.

Bernardo Clesio war ein Fürstbischof, eine sehr wichtige politische und religiöse Persönlichkeit der Stadt. Er wurde am 11. März 1485 in Cles geboren und war einer der berühmtesten Bischöfe von Trient. Er fördert den Humanismus und die Kultur der italienischen Renaissance und brachte die Ideen und das Gedankengut des Humanismus nach Trient.

 
Dieser Erneuerungsprozess der Stadt konzentrierte sich besonders auf das Schloss Buonconsiglio und den Dom, somit wurden die Contrada Larga, jetzt Via Belenzani, und die Contrada Lunga, jetzt Via Manci verlängert. Diese beiden Straßen, die Contrade Lunga und Larga, waren das Zentrum von Trient, wo die wichtigsten und mächtigsten Familien ihre Stadtpaläste hatten. Auch diese wurden im Zusammenhang des Renovierungsprozesses  "renovatio urbis" verschönert.

Dieser nimmt den Renaissance-Palast, mit seinen charakteristischen Symmetrien, ausgewogenen Proportionen und
wunderschönen, sehr detaillierten und farbenfrohen Dekorationen, als Vorbild.

Viele berühmte und wichtige Paläste der Stadt wurden während dieser Periode umgebaut und mit bunten malerischen Dekorationen verziert. Aus diesem Grund wird Trient auch als "bemalte Stadt" („urbs picta“) bezeichnet. Einige Beispiele hierfür sind, neben der Außenfassade des Saracini -Cresseri Palastes, auch die Außenfassaden der berühmten Stadtpaläste Geremia in der Via Belenzani und Cazzuffi-Rella auf dem Domplatz.

KONZIL VON TRIENT 

Das Konzil von Trient war Beginn für eine Erneuerung der katholischen Kirche nach der Reformation. Es dauerte insgesamt 18 Jahre, von 1545 bis 1563, und fand mit mehreren Sitzungen. Das Konzil war für die Katholische Kirche sehr wichtig, weil es dazu diente, ihre Grundsätze zu bekräftigen, die Luther in seiner These in Frage gestellt hatte. Es sollte endlich geklärt werden, wie die katholische Kirche mit der Reformation umgehen solle. 

Warum fand das Konzil in Trient statt? Trient als Ort war ein Kompromiss zwischen Kaiser und Papst: Karl V. hatte sich einen Ort im Heiligen Römischen Reich gewünscht, der Papst dagegen wollte möglichst nahe an der Kurie bleiben. Man wählte Trient auch, wegen der geographischen Lage (sie war eine italienische Stadt) und auch wegen seiner klassischen, humanistischen Erscheinung, die durch Clesios konsequente Stadtsanierung entstand.

Außerdem gehörte die Stadt zum Heiligen Römischen Reich und wurde von einem Fürstbischof regiert. Trient erfüllte alle diese Anforderungen.

Mit dieser Standortswahl sollte die Kompromissbereitschaft seitens der katholischen Kirche mit der evangelischen Kirche bekräftigt werden, auch wenn bekannt ist, dass die evangelischen Bischöfe nie am Konzil teilnahmen, denn sie hatten nicht die Absicht, die Autorität des Papstes anzuerkennen. Das Konzil wurde so zu einer Gelegenheit, die katholische Kirche neu zu organisieren.

Autoren: Diana, Maria Grazia (4G); Simone, Cristiano (4F)


11.03.2020